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Mit wenig Fläche viel Raum zum Wohnen generieren

Herr Geschwentner, wie ist das Lebensgefühl in einem Stadtteil, der wie das Aeschbachquartier neu geboren wird? 

Ich bin selbst schon zweimal als Erstmieter in ein solches «Pionierquartier» gezogen. Das ist ganz anders, als wenn man als Zuzüger in einem gemachten Nest seinen Platz finden muss. Da herrscht eine Aufbruchstimmung. Die Leute werden zu einer Art Schicksalsgemeinschaft, die einen noch «unbefleckten» Ort zum Leben erwecken und mitprägen. Dadurch entsteht auch sehr schnell eine nachbarschaftliche Gemeinschaft. 

Wünschen sich die Leute in einem städtischen Quartier überhaupt Nachbarschaft? 

Nachbarschaft ist gerade in einem Stadtquartier sehr attraktiv. Ich kann jederzeit im Treppenhaus, im Lädeli unten oder im Café nebenan Leute treffen, aber ich kann mich auch zurückziehen, ohne dass es komisch wirkt. Und meine Kinder müssen ihre Freunde nicht auf unseren privaten Gartensitzplatz einladen. Sie finden jederzeit spontan Gspänli – wenn sie es möchten – und haben ein ganzes verkehrsfreies Quartier inklusive Park als Spielplatz. 

Das Aeschbachquartier wird ein urbaner Stadtteil mit bis zu achtgeschossigen Häusern. Das ist in Aarau, das von kleinteiligen Wohnquartieren geprägt ist, eher ungewohnt. 

Das Gefühl von Nähe beim Wohnen ist relativ. In einer Einfamilienhaussiedlung, wo alle ihren eigenen Garten haben, sieht man einander zwar nicht ins Wohnzimmer und doch weiss jeder im Dorf, wenn jemand sonntags in Boxershorts den Rasen mäht. In einem Stadtquartier sehe ich vielleicht in sieben Stuben vis-à-vis, aber ich schaue kaum hin. Das heisst, man gewinnt in einer dichten Umgebung auch an Freiheit. Von der Aarauer Altstadt würde auch kaum jemand sagen: Da lebt man doch zu nah aufeinander und sieht den andern in die Wohnung. Dabei reihen sich die Häuser dort dichter aneinander und viele Gassen sind enger als im Aeschbachquartier.

 

Interessiert, was Architekt Michael Geschwentner sonst noch über seine Arbeit im Aeschbachquartier zu erzählen hat? Lesen Sie den Rest des Interviews im neuen Aeschbach Magazin. Es kann kostenlos bestellt werden unter: 044 397 11 02 oder info@aeschbachquartier.ch